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Fehlstiche, Schlaufen & Co?! Erste Hilfe Tipps wenn die Nähmaschine nicht näht…

by Christine
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Unterfaden verknotet

Wie oft wart ihr gerade mitten in einem Nähprojekt, als sich eure Nähmaschine kurzer Hand entschieden hat, dass sie nicht mit euch nähen möchte? Der Spaß beim Nähen ist ja das Kreieren eines ganz persönlichen Kleidungsstückes, eines Accessoires oder schöner Wohndeko – und nicht aber der Kampf mit der Nähmaschine!

Bei den häufigsten Problemen handelt es sich glücklicherweise um relativ einfache Probleme, die wir auch lösen können.

Ich habe euch hier die häufigsten Nähmaschinenprobleme und Erste Hilfe Maßnahmen zusammengestellt. Hilfreich ist immer einen Blick in die Fehlerbehebeanleitung im Handbuch eurer Nähmaschine zu werfen. Die Hersteller listen eigentlich immer eine Fülle von möglichen Fehlern auf und geben Tipps, wie man sie beheben kann.

Problem 1 – Ausgelassene Stiche/Fehlstiche

Wenn eine Nähmaschine beginnt, Stiche auszulassen, ist in 90% aller Fälle die falsche Nähmaschinennadel im Einsatz. Als erstes solltet ihr also die Nähmaschinennadel überprüfen.

  • Ist sie für das aktuelle Projekt geeignet?
  • Hat sie die passende Stärke?
  • Ist sie intakt und nicht verbogen oder mit beschädigter Spitze?

Naht Fehlstiche

All dies kann dazu führen, dass die Nähmaschine auf einmal Fehlstiche produziert.

Wenn ihr z. B. noch mit der Jerseynadel vom letzten Projekt Canvas näht oder noch die Jeansnadel in der Nähmaschine habt und jetzt dünne Ware näht, kann es schon zu Fehlstichen kommen. Also im Grunde genommen immer, wenn die Nähmaschinennadel für die Stoffdicke unpassend und entweder zu dick oder dünn ist oder nicht an das Material angepaßt wurde.

Eine große Fehlerquelle besteht auch, wenn die Nähmaschinennadel unbemerkt kaputt gegangen ist. Das muß gar nicht der offensichtliche Nadelbruch sein, es kann auch sein, dass die Spitze minimal beschädigt oder die Nadel ein wenig verbogen ist.

Erste Hilfe

Wenn eure Nähmaschine also plötzlich Stiche überspringt, sollte als erste Maßnahme die Nähmaschinennadel erneuert und die Stärke dem Projekt angepaßt werden. Haltet euch immer einen Backup an Nähmaschinennadeln bereit, wie z. B. so eine kleine Zusammenstellung an Universalnadeln in verschiedenen Stärken. So habt ihr immer eine passende Ersatznadel zur Hand.

Man darf nicht vergessen – Eine Nähmaschinennadel ist kaum mehr als ein dünnes Stück Metall, und Sie kann möglicherweise unbemerkt verbogen worden sein, wenn beim Nähen am Stoff gezogen wurde oder versehentlich beim Nähen eine Stecknadel getroffen wurde.

Sich mit dem Thema Nähmaschinennadeln zu beschäftigen, kann euch eine Menge Frustration ersparen.

Erste Hilfe 2

Überprüft deswegen beim Nähen auch immer zuerst euch selbst und ob der Stoff auch wirklich vom Transporteur geführt und ihr nicht versucht habt, selbst manuell den Stoff mit zu viel, sagen wir mal Hingabe :-), in eine bestimmte Richtung zu bewegen.

Selbst wenn der Stoff nur leicht gezogen wird, kann sich schon die Maschinennadel verbiegen. Laßt also immer den Transporteur die Arbeit erledigen.

Problem 2 – Verknoten des Fadens oder reißende Fäden

Verwendet ihr Qualitätsnähgarn? Es ist zwar verlockend, wenn man diese farbig schön sortierten Nähgarnschnäppchen sieht, aber ich kann nur jedem empfehlen immer Qualitätsnähgarn zu verwenden.

Nähgarn

Billiges Nähgarn sieht zwar auf den ersten Blick gleich aus, aber beim näheren Hinsehen wird man schnell feststellen, dass die Qualität doch anders ist.

Die meisten Schnäppchennähgarne sind ungleichmäßig und locker gedreht. Es sind oft kurzfaserige Fäden, die zur Knotenbildung neigen und beim Nähen schnell aufribbeln oder reißen. Die Nähte sehen nicht so schön und manchmal ungleichmäßig aus.

Erste Hilfe

Faßt euch ein Herz und entsorgt altes und minderwertiges Nähgarn. Ich weiß, man möchte gerne das Uraltgarn von der Oma noch aufnähen, aber was bringt es, wenn Fäden reißen, sich verknoten oder Nahtbilder nicht schön werden?! Also weg damit!

Problem 3 – Nähmaschine frisst Stoff oder bildet Fadenknüddel

Ebenfalls solltet ihr überprüfen, ob ihr eure Nähmaschine auch exakt eingefädelt habt. Das Verknoten des Fadens an der Unterseite wird normalerweise durch Oberfadenfehler verursacht. 

Wenn sich z. B. der Oberfaden aus seinem vorgesehenen Einfadelweg befreit, passiert es schnell, dass die Nähmaschine nicht mehr in der Lage ist, eine schöne Naht zu nähen.

Und kann es ganz schnell vorkommen, dass die Nähmaschine plötzlich auf der Stelle näht und Stoff frisst oder Schlaufenberge an der Stoffunterseite entstehen. Zieht in dem Fall den Oberfaden einmal komplett heraus und fädelt die Nähmaschine vollständig neu ein. 

Unterfaden verknotet

Aber nicht nur der Oberfaden kann daran Schuld sein.

Auch der Unterfaden will richtig aufgespult sein und in seiner Spulenkapsel sitzen, so dass er sich richtig abspulen kann.

Stellt sicher, dass sich die Spule in der richtigen Richtung in der Spulenkapsel befindet.

Oft haben Nähmaschinen, wie diese Brother CS10 (und das haben übrigens alle Brother Nähmaschinen, was ich persönlich sehr gelungen finde, gerade für wenig Näher und Anfänger) kleine Piktogramme auf der Nähmaschine, die anzeigen, wie die Spule eingesetzt wird.

Achtet auch immer auf intakte Spulen, insbesondere bei Plastikspulen. Wenn die Kanten des Kunststoffs Abnutzungen aufweisen, hat sich die Größe der Spule geändert und dies kann ebenfalls zu Problemen führen.

Obwohl die Größenänderung möglicherweise sehr klein ist, lässt sie die Spule im Gehäuse wackeln und ändert die Spannung.

Zu empfehlen ist auch immer für den Ober- und Unterfaden das gleiche Garn zu nehmen. Sind hier unterschiedliche Garne von verschiedener Dicke oder Qualität im Einsatz, kann dies auch zu Problemen führen.

Erste Hilfe

Wenn nichts mehr geht – Faden raus um komplett neu einfädeln. Ev ein anderes oder besseres Garn nehmen. Auch den Unterfaden kontrollieren und ggfs neu aufspulen und einsetzen.

Problem 4 – Fadenspannungen falsch 

Das Befolgen von Routinepraktiken kann dazu beitragen, das Auftreten von Symptomen zu verhindern, die auf tatsächliche mechanische Probleme hinweisen. Es ist hilfreich sich eine Routine anzueignen, wie man Nähprojekte beginnt und beendet.

Haltet immer die Spannungseinstellungen eurer Nähmaschine im Auge.

Oberfadenspannung einstellen

Vielleicht habt ihr sie ja bei eurem letzten Nähprojekt verändert und nicht wieder auf die Grundeinstellung zurückgestellt. Hilfreich ist es, vor dem Nähbeginn zu überprüfen, ob die Fadenspannung richtig eingestellt ist und sie nach dem Nähen wieder in die Grundstellung zu bringen.

Was die Grundeinstellung ist, hängt von der Marke und dem Modell deiner Nähmaschine ab.

Die Fadenspannung für den Oberfaden liegt gewöhnlich zwischen 3 und 5.  

Die Scheiben werden durch Federn und Schrauben unterstützt, so dass die Spannung lockerer und fester wird.

Viele Nähmaschinenhersteller heben auch den Bereich für die Grundeinstellung besonders hervor, so kann man ihn jederzeit auch ohne eine Blick in die Bedienungsanleitung werfen zu müssen, wiederfinden.

Bei Computernähmaschinen gibt es oft eine automatische Fadenspannung, die jedoch auch manuell verändert werden kann. Auch hier ist immer zu überprüfen, ob sie auch immer noch das macht, was sie soll oder falsch eingestellt ist.

automatische Fadenspannung

Gerade wenn mehrere Personen an der Nähmaschine arbeiten, ist es wichtig, dass jeder seinen Arbeitsplatz wieder ordentlich verläßt und der nächste nicht direkt mit Problemen konfrontiert ist.

Erste Hilfe

Eine kinderleichte Maßnahme, aber dennoch manchmal einfach übersehen – Die Fadenspannung kontrollieren. Und nicht nur das. Manchmal wird das Nähgarn nicht ordentlich von der Spannungsscheibe gegriffen wird. Am besten: Alles raus und komplett neu einfädeln. Unterfaden kontrollieren und ggfs. neu aufspulen und einsetzen.

Problem 5 – Die Nähmaschine transportiert nicht

Die Nähmaschine ist angeschaltet, ihr möchtet losgehen, so wie immer halt, und sie bewegt sich keinen Zentimeter von der Stelle?! Auch das ist eine Sache, die durchaus passieren kann. Hier kommt der Transporteur ins Spiel! Er verrichtet seine Arbeit von uns relativ unbemerkt, weil wir ihn gar nicht so beachten und als selbstverständlich hinnehmen. Sobald wir nähen ist er außerdem von dem Stoff verdeckt.

Was kann aber passieren, dass er nicht transportiert?

Auch hier ist die Lösung recht einfach. Ev. ist der Transporteur in einem abgesenkten Modus. Er ist in diesem Zustand unter der Stichplatte und kommt im Gegensatz zu sonst nicht hoch. Das hat zur Folge, dass auch Stoff nicht mehr transportiert wird.

Was ist zu tun?

Schaut einmal auf der Rückseite der Nähmaschine, dort befindet sich der Einstellhebel, um den Transporteur abzusenken.

Er sollte sich in der “oben” Position befinden. Vielleicht hast du oder jemand anders kürzlich gequiltet? Zum Quilten wird er nämlich abgesenkt. Wenn ihr den Hebel nach dem Quilten nicht in die normale Position zurückstellt, ist der Transporteur nicht aktiviert. Folge – Nähmaschine näht nicht.

Erste Hilfe

Oftmals hat man nur die Vorderseite der Nähmaschine im Visier. Hier werden alle Einstellungen vorgenommen und von hier aus wird genäht. An der Seite der Nähmaschine wird sie angestellt oder Fäden abgeschnitten. Aber wer schaut sich schon die Rückseite der Maschine an??

Also mal wieder – Kontrolletti, Kontrolletti, in diesem Falle die Rückseite der Nähmaschine und die Transporteureinstellung!

Ich hoffe diese Tipps waren für euch hilfreich! Oft ist die Lösung so einfach, dass sie uns zu einfach erscheint, weil man große Maschinenschäden vermutet. Muß aber absolut nicht sein und es muß schon einiges passieren bevor eine Maschine ihren Geist aufgibt und in den Totalstreik verfällt!

Viel Spaß bei euren kreativen Projekten!

Eure Christine

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Nähmaschine näht nicht

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